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150 Jahre Schmiedetradition
Seit 1856 alles aus Stahl, damit werbe ich für meinen Handwerksbetrieb, der von mir in 6. Generation geführt wird. Verständlich, dass das Wort Tradition für mich als Schmiede- und Schlossermeister einen besonderen Stellenwert besitzt. Vor rund 150 Jahren als Huf- und Waffenschmiede in Kanin gegründet, wurde die Kunst der Metallbearbeitung von Generation zu Generation weitergegeben. Seit Jahren aber werden den Pferden keine Eisen mehr angepasst und das Schmieden von Hieb- und Stichwaffen ist längst Geschichte. Heute werden hauptsächlich Treppen, Zäune und Geländer hergestellt. Welche kreative Kunstfertigkeit dabei erreicht werden kann, verdeutlicht am eindruckvollsten das schmiedeeiserne Tor an meinem Wohnsitz in Kanin. Doch damit ist die Produktpalette von mir als Metallbauer noch längst nicht erschöpft. Ich baute bereits Sonderanfertigungen, wie etagenweise Stahlrahmen für Glastrennwände in Bürohäusern, Sicherheitsschleusen und eine Videowand für 24 Bildschirme.
Geboren wurde ich am 28.05.1965 und bin mit dem Klang des Schmiedehammers aufgewachsen. Nach der Lehre zum Fahrzeugschlosser bei der Reichsbahn konnte ich 1983 wegen gesundheitlicher Probleme meines Vaters in seinen Betrieb einsteigen. Der gelernte Schmiedemeister Karl-Heinz Österwitz hatte die Schmiede ab 1953 weitergeführt. Er war 16 als sein Vater, damals Dorfschulze in Kanin, 1945 erschossen wurde. Die Hintergründe dieser Tat wurden niemals geklärt. Seit dem 30.07.1990 bin ich selber Schmiede- und Schlossermeister und setze die gewerbliche Tradition seit dem 04.03.1991 fort. Ganz im Sinne meines Vaters, der 1992 verstarb. Viele Gerätschaften künden heute von der fast 150-jährigen Familiengeschichte, die ich in einem Traditionsraum der Nachwelt erhalten möchte.
Zeit zum Luftholen finde ich alsTaubenzüchter im Brieftaubensport. Meine ca. 300 Tiere müssen trainiert werden, um wieder in ihren Heimatschlag zu finden. Oft beeinflussen das Wetter oder Magnetfeldstörungen die bis zu 1000 km reichenden Langzeitflüge. Um so größer ist die Freude, wenn in möglichst kurzer Zeit der Einflug der Vögel in den Heimatschlag elektronisch registriert werden kann.